Mobbing in der Nachtschule

Hier können alle Nachtschüler über den Verein und die Vereinsarbeit reden

Moderator: Moderator

ojahnn
Beiträge: 35
Registriert: Do 9. Jul 2015, 21:31

Re: Mobbing in der Nachtschule

Beitrag von ojahnn »

Püpel hat geschrieben:Das wäre vergleichbar damit, dass ich zum Beispiel im Edeka eine Tüte Bonbons klaue und der Schützenverein mich daraufhin rauswirft.

Finde ich nicht. Ich finde, es ist vergleichbar damit, dass du im Schwimmbad Wolpertinger unerwünscht begrapscht und ihnen die Bonbons klaust. Der Nachtschulverein sagt dann: He, in der Nachtschule wird sowas nicht geduldet. Wenn du die Art Person bist, die im Schwimmbad Wolpertinger begrapscht und ihnen die Bonbons klaut, dann wollen wir die übrigen Nachtschüler davor schützen, mit dir in Kontakt zu kommen.
Wolff hat geschrieben:Ojahnn ist Hitler

[edit von der Moderation:]
Dieser Satz wurde nicht explizit gesagt. Das Zitat bezieht sich vermutlich auf die
Verwendung des Wortes 'Mikrofaschismus' in einem Gespräch in der
Raucherecke.
Ich hab es schon so oft gesagt, dass es mich nichts kostet, es nochmal zu erklären :-) Ich will nicht der ganzen Welt meine moralischen Standards aufdrängen. Ich will:
1. eine Diskussion über den Wert moralischer Standards anregen
2. erreichen, dass die Nachtschule, eine völlig privat geführte Institution von einem total nicht staatlichen Verein, sich zu den vom Verein vertretenen moralischen Standards positioniert
3. wenn das Ergebnis nicht meinen Wünschen entspricht, meine Zeit in schöneren Umgebungen verbringen.

Also, ja, wie Hitler eigentlich.

Alle, die ein allgemeines Unbehagen wegen "freie Meinungsäußerung!" haben, möchte ich daran erinnern, dass der Verein keine staatliche Institution ist und auch niemandem verbietet, frei die Meinung zu äußern. Und daran, dass ich mir nur wünsche, dass der Verein bei bestimmten "Meinungsäußerungen" schnell reagiert und sich weigert, verletzenden Meinungen eine Plattform zu bieten.

Für mich fühlt sich ein vereinsseitiges völliges Ignorieren von Belästigung und absichtlichen Verletzungen ganz genau so an wie schweigende Toleranz dieses Verhaltens. "Du bist schon ziemlich scheiße zu den anderen, aber tja, da kann man nichts machen, ist ja dein Recht. In der Nachtschule konnte man schon immer machen, was man wollte." Im Endeffekt ist der Verein dann auf der Seite der Belästigenden, weil er dem Verhalten nichts entgegensetzt. So bleiben nur die lautesten und auf verschiedene Weisen gewalttätigen Mitglieder übrig und die empfindlicheren (siehe z.B. Kubahs Beitrag) retten sich woandershin.
Meine voreingenommene Meinung ist, dass die gesamte Nachtschule mehr von Kubahs Anwesenheit profitieren würde als davon, alle so verletzend sein zu lassen, wie sie wollen.
Zuletzt geändert von Molotas am Do 13. Okt 2016, 11:29, insgesamt 3-mal geändert.
Grund: Richtigstellung eines falschen Zitats
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Kim
Beiträge: 139
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Re: Mobbing in der Nachtschule

Beitrag von Kim »

Ich würd mir gern noch einige Gedanken machen und vll. auch einen Entwurf formulieren oder zumindest meine Meinung dazu, leider schaffe ich das nicht vor Juli, weil ich total im Klausurstress bin. Mir wärs lieb, wenn ihr alles bezüglich Abstimmung und so ein bisschen langsamer angehen würdet, ich hätte gern die Chance, mit freiem Kopf mir dazu was zu denken.
Amanda
Beiträge: 40
Registriert: So 18. Okt 2015, 14:24

Re: Mobbing in der Nachtschule

Beitrag von Amanda »

ojahnn hat geschrieben:
Püpel hat geschrieben:Das wäre vergleichbar damit, dass ich zum Beispiel im Edeka eine Tüte Bonbons klaue und der Schützenverein mich daraufhin rauswirft.
Finde ich nicht. Ich finde, es ist vergleichbar damit, dass du im Schwimmbad Wolpertinger unerwünscht begrapscht und ihnen die Bonbons klaust. Der Nachtschulverein sagt dann: He, in der Nachtschule wird sowas nicht geduldet.
Meiner Meinung nach hat der Nachtschulverein zu sagen: "Das ist strafbar. Auch im Internet. Wir behalten uns vor, dich anzuzeigen."

ojahnn hat geschrieben:Die nächste MV findet am 23.10.2016 in Frankfurt statt. Frage an Bimmelchen: Gibt es die Möglichkeit, sich via Konferenzschaltung dazuzutelefonieren, für diejenigen, die nicht anreisen können?
Wenn nein: Welche anderen Möglichkeiten gibt es, an der Abstimmung der von mir aufgelisteten Fragen teilzunehmen?
Die Möglichkeit gibt es gewissermaßen hier. Dafür ist die Teestube da. Der Text kann hier schon formuliert werden. Die Argumente, die hier kommen, können bei der MV berücksichtigt werden. Wem das Thema wichtig ist, der wird es im Allgemeinen möglich machen, zu kommen.
Der Antrag sollte etwas enthalten wie: "Der genaue Wortlaut wird auf der MV abgestimmt", eventuell "Grundlage für die Diskussion soll Antrag X sein, der genaue Wortlaut wird in der MV abgestimmt". So wird einerseits umgangen, dass die Satzung nicht zulässt, dass ein Antrag während der MV geändert wird und andererseits, dass die Diskussion, die hier schon stattfindet, nochmal wiederholt wird.
Nigel Ank Nigel
Beiträge: 24
Registriert: Mi 27. Apr 2016, 18:24

Re: Mobbing in der Nachtschule

Beitrag von Nigel Ank Nigel »

Cogis Entwurf gefällt mir sehr gut, den würde ich so nehmen! :-)
Sushi
Beiträge: 7
Registriert: Mo 6. Jul 2015, 17:23

Re: Mobbing in der Nachtschule

Beitrag von Sushi »

So. Jetzt schreibe ich auch mal was dazu.

Ich frage mich nur, was denn dagegen spräche. Mit einem CoC hat man etwas gegen vermeindliche "Mobber" (von denen ich nichts mitgekriegt habe, das liegt wohl an meiner seltenen Anwesenheit) in der Hand. Mit dieser Liste an Daseinsformen, an die man sich wenden kann, und den Verhaltensregeln hat man meiner Meinung nach schon genug um die Situation zu verbessern.
Ich weiß nicht, wie sehr die Idee von "Aufpassern" in der RE bis jetzt fortgeschritten, bzw relevant ist, aber ich finde sie sind definitiv nicht gut. Es würde ein unbehagliches Klima herrschen, DFs wie beispielsweise Nigel müssten 5 mal überlegen, ob sie den Witz machen sollen (selbst, wenn er tatsächlich völlig harmlos ist) und die Leute würden unter Umständen "die Sau raus lassen" sobald kein Aufpasser mehr da ist. Ich weiß nicht wie realitätsgetreu diese Aussage ist, schließlich bin ich kein Verhaltensforscher. Das sind aber meine Befürchtungen.

Also, wenn man es bei einem CoC und einer Liste mit ZuwendungsDFs hat, finde ich das nicht nur in Ordnung, sondern auch wünschenswert. Ich würde mich sogar für diese Liste melden, immerhin hat Minus (ich meine, das war Minus) gesagt, es sollten DFs aus jedem Alter, jeder Gruppe, etc sein. Weiß aber nicht, ob ich dafür oft genug anwesend bin oder ob ich dem Nachtschulverein dafür beitreten muss. (Das hatte ich damals versäumt und hab es seitdem verpennt :-| )
Äh Püh
Beiträge: 64
Registriert: So 5. Jul 2015, 13:35

Re: Mobbing in der Nachtschule

Beitrag von Äh Püh »

Ich werde jetzt auch mal was dazu sagen, was ich bisher nicht getan habe, weil ich Schwierigkeiten hatte, meine Gedanken dazu zu formulieren. Ich bin für einen CoC.
Ich halte das für durchaus sinnvoll, denn ich sehe die Nachtschule, obwohl sie sich im Internet befindet, als einen geschützten Ort an, an dem auch Leute, die sich in vielen Gruppen und Situationen in der "echten Welt" ausgeschlossen und möglicherweise auch bedroht fühlen, mit anderen Menschen austauschen können, und das auf spaßige Art oder auch Ernste. Es ist mir sehr wichtig, dass dies so bleibt. Da es trotzdem in der Nachtschule immer wieder zu Situationen kommt, in denen Leute irgendwie bedroht, verletzt, geärgert oder beleidigt werden, manchmal auch auf extremst subtile und/oder persönliche Art, die außerzamonische Verhältnisse in die Nachtschule bringt, fände ich es gut, gegen solches Verhalten etwas in der Hand zu haben, um dem nicht völlig ausgeliefert zu sein.
Ich finde es auch gut, wenn es Personen gibt, an die man sich in solchen Situation direkt wenden kann, wenn man sich zu hilflos oder einfach nicht gut dabei fühlt, dies nur allein mit der Person, mit der man das Problem hat, zu klären.
Ojahnns erster Entwurf eines CoCs bereitete mir etwas Probleme, da er in der Tat nicht unbedingt leicht zu verstehen ist. Nicht jede Person, die in die Nachtschule kommt, verfügt über den Wortschatz einiger oder auch vieler Leute hier, da muss ich nur daran denken, wie oft ich mit 14 irgendwelche Begriffe googlen musste, die in der RE fielen. (Und ich glaube, ich bin und war nicht allzu doof.) Cogis Entwurf finde ich da besser. Ich bin allerdings gegen eine zamonische Form, da so meiner Meinung nach nicht der Ernst dieses Themas genug vermittelt werden kann.
Ich halte auch Lukus Anmerkung zum Umgang mit Ersties für sehr wichtig. Ich glaube nicht, das man sich erstmal beweisen müssen sollte, bevor man in die Nachtschul-Gemeinschaft "aufgenommen" wird. Klar, Leute, die gemein zu Ersties sind, die gibt es halt und möglicherweise gehört ein gewisses Gemeinsein auch einfach zu denen dazu, sie können ja trotzdem nette Leute sein. Aber ein zusätzlicher Hinweis, dass ein CoC natürlich auch für den Umgang mit Ersties gilt, könnte nicht schaden, denn diese ziemlich harte erste Zeit vetreibt wahrscheinlich doch viele Leute, die eigentlich toll sind. Ich hab am Anfang meiner Nachtschul-Zeit auch geheult und gedacht "Scheiße, wieso gehöre ich nocht nichtmals hier richtig dazu?" Das ist ein doofes Gefühl. Und ich fände es gut, wenn das Leuten klar ist und sie mehr über ihren Umgang mit "Mitschülern" nachdenken, bevor sie sowas auslösen. Dabei kann ein CoC helfen. Und deshalb finde ich den gut.
Amanda
Beiträge: 40
Registriert: So 18. Okt 2015, 14:24

Re: Mobbing in der Nachtschule

Beitrag von Amanda »

Zum Wortlaut des CoC:
Cogis Entwurf finde ich im Großen und Ganzen gut.
Nur die Liste unter "Belästigendes und verletzendes Verhalten" finde ich ziemlich lang und teilweise sehr speziell. "Neurodivergenz" musste ich erstmal nachschlagen und feststellen, dass das auf mich zutrifft. Aber a) will ich gar nicht in diese Schublade gesteckt werden und b) könnte ich dann sagen: "Ich muss O auf die Nase hauen, ich hab Neurodivergenz, ich kann nicht anders", was auf dasselbe hinausläuft wie "Ich bin Stollentroll, ich darf das". Man braucht auch in keine einzige dieser Schubladen zu fallen, um gemobbt zu werden. Permanentes "Hallo, du Arsch - Typisch, kann nur von dir kommen, du Arsch - Du willst zamonisch sein? F*** dich, du Arsch - Tschüss, du Arsch" reicht völlig.
Nach meinem Empfinden ließe es sich zusammenschrumpfen auf:
- Dauerhaftes Herumhacken auf den Eigenschaften einer Person (nicht: Daseinsform),
- Dauerhaftes Herumhacken auf den Meinungen und Lebenseinstellungen einer Person,
- Dauerhaftes Verhalten, das man im wahren Leben einer Person gegenüber nicht zeigen würde.
Das nur sinngemäß, nicht als Formulierungsvorschlag ("Herumhacken" klingt blöd und trifft es nicht).
Tichi
Beiträge: 34
Registriert: Mi 22. Jun 2016, 21:11

Re: Mobbing in der Nachtschule

Beitrag von Tichi »

Puh. Ich habe das gerade alles auf einmal gelesen und mir darüber Gedanken gemacht.

Irgendwie scheint es mir so zu sein, dass Ojahnn ein Problem festgestellt und eine Lösung vorgeschlagen hat. Im Anschluss wurde sich sehr viel mit der Lösung, aber kaum mit dem eigentlichen Problem beschäftigt. Und ich glaube, dass das nachgeholt werden sollte. Dazu möchte ich nun beitragen und anschließend noch meinen Vorschlag dazu unterbreiten.

Ich bitte jeden, der kontra argumentiert hat (auch wenn er letztlich dafür ist) sich nochmal mit der Frage zu beschäftigen was Mobbing bedeutet und wie es in Erscheinung tritt. Genau dazu möchte ich hier meine Gedanken und Erfahrungen mit euch teilen.

Punkt 1: Was bedeutet Mobbing?

Ich gehöre zu den Menschen, die über einen längeren Zeitraum hinweg viel gemobbt wurden. Das ging in der Grundschule los und hörte eigentlich erst auf als ich mit dem Fachabitur fertig war. Es erstreckte sich aber nicht nur auf die Zeit in der Schule sondern auch auf mein Privatleben. Mobbing hat in meinem Leben sehr viel Schaden angerichtet und auch wenn ich heute mit meinem Leben zufrieden bin kämpfe ich immer noch mit den Folgeschäden aus emotionaler Misshandlung und das werde ich auch immer. Was mir in dieser Zeit angetan wurde war mal mehr und mal weniger schlimm. Aber...

1a: Ab einem bestimmten Zeitpunkt macht das keinen Unterschied mehr. Wenn die Haut erst dünn geworden ist, tut einfach jede Berührung höllisch weh.

1b: Und das sieht man von außen nicht. Das tritt höchstens als "Überempfindlichkeit" in Erscheinung. Niemand bekommt etwas davon mit, was in einem drin los ist. Während auf jemanden der körperlich verletzt ist allgemein Rücksicht genommen wird (weil offensichtlich und nachvollziehbar), ist das bei seelischen Verletzungen nicht der Fall (nicht offensichtlich, schwer nachvollziehbar). Das geht soweit, dass Leuten mit emotionalen Problemen oft vorgeworfen wird, sie würden sich "anstellen" oder "markieren" oder wollten nur Aufmerksamkeit. Sowas ist übrigens unvorstellbar verletzend.

Und damit bin ich eigentlich schon bei...

Punkt 2: Wie tritt Mobbing in Erscheinung?

Mobbing wird von Leuten, die dabei sind oft entweder gar nicht wahrgenommen, herabgespielt oder einfach ignoriert bis hin zum vergessen/verdrängen. Wer es mitbekommen hat gab mir den Rat die anderen einfach zu ignorieren. Ich kann gar nicht anfangen zu beschreiben wie sehr mir ein Code of Conduct und eine Vertrauensperson, die sich der Gültigkeit des Code of Conduct verpflichtet fühlt, damals geholfen hätten. Wer nicht direkt oder indirekt davon betroffen ist, hat meiner Erfahrung nach ein unzureichendes Verständnis für das Thema (das soll kein Vorwurf sein, Verständnis fällt nicht vom Himmel). Das zeigt sich auch hier. Entweder sagt eine Person, dass sie nie was davon mitbekommen hat, oder sie weiß von Fällen, in denen Daseinsformen sich still und leise zurückgezogen haben. Eben letzteres ist der Grund aus dem ich widersprechen muss, dass es in den letzten 16 Jahren ja auch ohne Code of Conduct funktioniert hätte. Nein, das sehe ich nicht so. Wäre dem so, hätte Ojahnn das Thema nicht auf den Tisch gebracht und selbst wenn es nur der eine Fall wäre, wäre das für mich genug Grund einen Code of Conduct und ein Vertrauenspersonen einzuführen. Ich glaube, dass es da Vieles gibt, das einfach niemand mitbekommen hat. Ich kann das nicht beweisen, aber ich weiß, dass es bei mir in der Regel so war.



Was das Verhalten gegenüber Ersties angeht würde ich keine gesonderte Regelung treffen wollen aber da empfehle ich allen etwas offener und zugänglicher zu sein. Dieses Jahr habe ich kein einziges neues Gesicht auf der Nordcon gesehen. Zudem kann ich aus meinen eigenen Erfahrungen von damals nur sagen, dass ich einen sehr schwierigen Einstieg in die Nachtschule hatte. Ich weiß kaum noch was aus dieser Zeit aber ich erinnere mich, dass ich eigentlich gar nicht wiederkommen wollte und es auch sehr knapp war. Wäre ich damals nicht in der Nachtschule geblieben, hätten sich viele Dinge, die sehr gut für mich waren, nicht ergeben. Mein Leben wäre heute auf jeden Fall um einiges ärmer.

Das alles soll kein Vorwurf an irgendjemanden sein. Nur Stoff zum Nachdenken.


Mein Vorschlag...

ist einen Code of Conduct einzuführen und ihn für verbindlich für die Nachtschule insofern es die Reichweite des Vereins betrifft zu erklären. Darüber hinaus schlage ich vor, dass der Verein das Führen und Bekanntmachen einer Liste von Personen unterstützt, die sich freiwillig bereiterklärt haben die Idee und Geltung des Code of Conduct zu unterstützen. Dies kann dann gerne auch über die unmittelbaren Grenzen der Nachtschule hinaus geschehen (Unterschiedliche Grenzen von Nachtschule und Verantwortungsgefühl). Diese Personen verpflichten sich zur Vertraulichkeit in diesen Angelegenheiten und haben keine Macht über die Mitgliedschaft in der Nachtschule zu entscheiden, können aber gegenüber dem Vorstand entsprechend Empfehlungen aussprechen, wenn es zu schlimm wird und andere Abhilfe nicht möglich ist. Das bevorzugte Mittel der Vertrauenspersonen sollte das Gespräch mit den Beteiligten sein.

Ich finde dass dies ein guter Kompromiss wäre. Es nimmt der Sache die Bedrohlichkeit, gibt den Betroffenen aber trotzdem das Gefühl sich einfach Hilfe suchen zu können. Es macht vor allem klar was akzeptiert wird und was nicht.

Vielen Dank an jeden, der das alles gelesen hat.
ojahnn
Beiträge: 35
Registriert: Do 9. Jul 2015, 21:31

Re: Mobbing in der Nachtschule

Beitrag von ojahnn »

Danke für deinen Beitrag, Tichi. Ich bin beeindruckt davon, wie gut du dargestellt hast, dass es darum geht, wie echte Menschen sich in der echten Welt fühlen.

Ich habe innerhalb der letzten anderthalb Wochen viel Arbeit investiert, um das Thema hier voranzutreiben. Ich habe außerdem damit angefangen, Leute auf Verhalten, das mir nicht okay vorkommt, direkt anzusprechen. Das war unfassbar auslaugend und ermüdend, vor allem weil die Reaktionen in jedem Fall abweisend oder eingeschnappt bei mir ankamen.

Zusammenfassung: Sie meinten das jeweils gar nicht verletzend, also ist mein Gefühl, verletzt zu sein oder eine Belästigung wahrzunehmen, nicht valide.

Ich wäre dankbar, wenn die Arbeit dieser Auseinandersetzungen nicht mehr auf mir liegen würde, sondern auf einem offiziellen Text und/oder Team. Solange das nicht geht, wäre es schön, damit zumindest nicht ganz allein zu sein.

Da niemand mich explizit gebeten hat, die Arbeit dieser Auseinandersetzungen zu machen, kann ich damit auch aufhören. Ich dachte nur, wenn wir mal alle anfangen, offen darüber zu sprechen, wie wir uns durch das Verhalten anderer fühlen, wird uns stärker bewusst, welche Probleme es in der Community jeden Tag gibt.

Ich habe bei den Auseinandersetzungen von insgesamt vier verschiedenen Personen das Argument gehört, sie würden das jeweils schon seit zehn Jahren so machen und es hätte sich schließlich bisher noch niemand beschwert. Ich persönlich habe schon vor drei oder vier Jahren angefangen, mich zu beschweren, wenn mir irgendwelche Verhaltensweisen besonders unangemessen vorkamen. Interessant, dass das gar nicht wahrgenommen wurde oder sofort vergessen wurde.

Wenn ihr mir helfen wollt, sprecht die Leute bitte auch darauf an, warum sie verletzendes Verhalten zeigen, und bittet sie, ihre Position zu erklären. Wir können anscheinend keine Entscheidung zu einem Code of Conduct treffen, solange wir keine Kultur haben, in der Kommunikation über solche Themen möglich ist.

Ich hab keine Lust, als überempfindlicher Spinner abgetan zu werden, wenn ich kritisiere, dass Leute sich über wichtige Themen lustig machen.

Wenn ich meine Kritik äußere, werde ich als Angreifer dargestellt, der jemanden nur "aus Prinzip" fertigmachen will.
Wenn ich meine Kritik für mich behalte, kommt bei der nächsten Gelegenheit das Argument, ich hätte mich ja beim letzten Mal auch nicht beschwert.
Das System ist schmutzig und unfair, aber es funktioniert. Ich kann nicht gewinnen und verletzendes Verhalten kann für immer weitergehen.

Ich wünsche mir Unterstützung von denjenigen, die meiner Position zustimmen. Kritisiert bitte, was ihr kritisierenswert findet. Nicht durch Lästern in Skype, sondern durch offenes Ansprechen der Verursacher. Wenn ihr euch alleine nicht traut, tut euch mit anderen zusammen, oder sprecht mich an. Ich mag nur nicht weiter alleine als einziger "Spielverderber" dastehen, ohne den alles viel schöner wäre (... weil man ohne mich weiter konsequenzfrei verletzen oder belästigen könnte).

Danke.
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Kim
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Registriert: So 5. Jul 2015, 18:51

Re: Mobbing in der Nachtschule

Beitrag von Kim »

Ojahnn, ich bin sehr dankbar, dass du das Thema angestoßen hast.
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