Der Große Zamonische Feiertags-Almanach

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Andray DuFranck
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Der Große Zamonische Feiertags-Almanach

Beitrag von Andray DuFranck »

Feiertage gibt es in Zamonien wie Sand in der Irrlichterbucht. Jede Daseinsform hat ihre eigenen. Da wollen wir doch mal die schönsten und interessantesten präsentieren.
Andray DuFranck
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Re: Der Große Zamonische Feiertags-Almanach

Beitrag von Andray DuFranck »

5. APRIL

= Der-Tag-an-dem-die-Hölle-zufriert =

Dieser vorwiegend unter jüngeren Bewohnern Zamoniens bekannte Feiertag erfreut sich in den letzten Jahren wachsenden Zuspruchs. Eigentlich als Studentenulk an der Gralsunder Universität geboren, ist der „Tag-an-dem-die-Hölle-zufriert“ ein willkommener Anlass für liebesbedürftige Teenager jeglicher Daseinsform, die Abwehrversuche ihrer/ ihres Angebeteten einmal wirkungsvoll zu kontern.

Jetzt verliert der Spruch: „Ja, ich werde mit Dir gehen/ schlafen/ Schach spielen/ finkeln – an dem Tag, an dem die Hölle zufriert!“ endlich seinen Schrecken. Denn dann kommt sofort die Antwort: „Prima, also dann am 5. April!“

Übrigens ist es an diesem Tag auch Brauch, gefühlskalte und liebesverachtende Sauertöpfe kahlzuscheren, mit Honig zu übergießen, in zerrissenen Liebesbriefen zu wälzen und in die nächste erreichbare Schlucht (Dämonenklamm, Wotanskerbe, Abwasserkanal) zu werfen.

Ob an diesem Tag die Hölle TATSÄCHLICH zufriert, ist nicht bekannt. Möglich wäre es aber schon.
Andray DuFranck
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2. MAI

= Tag der Faulheit =

Dieser Tag wurde von einigen europäischen Einwanderern „eingeschleppt“ und fand seuchenartige Verbreitung auf dem gesamten Kontinent. Eigentlich war er als Reaktion auf den überall in Europa gefeierten „Tag der Arbeit“ am 1. Mai gedacht, den es jedoch in Zamonien überhaupt nicht gibt.

Den „Tag der Faulheit“ verbringt die zamonische Familie traditionell in der Hängematte. Morgens wird extra lange geschlafen, dann unter Verbrauch möglichst weniger Kalorien zur nächstgelegenen Ruhestätte geschlurft und dort gedöst. Jegliche Arbeit ist an diesem Tag verpönt, gegessen wird, was noch an Resten vom Vortag da ist bzw. was die kalte Konservendose hergibt.

Von vielen redlich denkenden Nattifftoffen wird der „Tag der Faulheit“ nicht akzeptiert. Die zamonische Verwaltung sowie alle Ämter bleiben an diesem Tag daher geöffnet und voll funktionsfähig.
Andray DuFranck
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Re: Der Große Zamonische Feiertags-Almanach

Beitrag von Andray DuFranck »

ZWEITER DIENSTAG IM MAI

= Sonnenbrandfest =

Der Mai ist traditionell der Monat der ersten warmen Sonnenstrahlen und der ungeschützten Haut. Dem gedenkt die Zamonische Ärzte-Innung seit nunmehr 25 Jahren mit dem Sonnenbrandfest. Tatsächlich und unerklärlicherweise herrschte an diesem Tag immer schönstes Sommerwetter mit massiver Sonneneinstrahlung, so dass viele Zamonier nur leicht bekleidet herumlaufen und sich sogar einige Hutzen die Schultern rasieren lassen – was nach ein paar Stunden zu den bekannten Hautrötungen führt. Dies ist der Zeitpunkt, an dem die lauernden Hautärzte den „Patienten in spe“ die Hände auf die verbrannten Schultern patschen und eine Polonaise beginnen, worauf kurze Zeit später die Wartezimmer und Terminbücher proppenvoll werden, sowie der Verkauf von Sonnenmilch und kühlenden Gelprodukten rapide ansteigt.
Andray DuFranck
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Beitrag von Andray DuFranck »

14. MAI

= Zamonischer Muttertag =

Auch am Zamonischen Muttertag wird – wie überall auf dem Planeten – der Millionen von Müttern gedacht, die sich Tag für Tag für den versoffenen Ehemann und die verzogenen Blagen die Hände wundscheuern. Daher findet sich der Rest der Familie an diesem Morgen noch vor Sonnenaufgang traditionell auf der Straße wieder, da sie des Hauses verbannt werden, während es sich Mama mit ihren Freundinnen bei Tee und Honigkeksen gemütlich macht. Mann und Kinder müssen sich den (frühestens bei Sonnenuntergang erfolgenden) Wiedereinzug ins gemeinsame Heim erst durch kostbare Geschenke oder die Erledigung lange anstehender Hausarbeiten (Reparatur tropfender Wasserhähne, Keller aufräumen etc.) verdienen.

TRIVIA: Der am meisten unter dem Zamonischen Muttertag leidende Ehemann ist der Voltigorke Holgo Schmumpf, der bereits seit neun Jahren im Vorgarten lebt, sich von Beeren und Nüssen ernährt und hofft, dass seine Frau Wilhelmina ihn in diesem Jahr „endlich wieder reinlässt“, sobald er den Gartenzaun fertig gestrichen hat.
Andray DuFranck
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DRITTER MITTWOCH IM APRIL

= Der Wilde Sackhops =

Dieser streng regional begrenzte Feiertag wird von den Bewohnern Flohdorfs, einer winzigen Gemeinde im nördlichen Quelltal, an jedem dritten Mittwoch im April begangen und hat sich auf Grund seines zügellosen Frohsinnspotenzials schnell zum Besuchermagneten entwickelt. Dabei ist, um die Unmassen von Besuchern zu versorgen, jedes Mal eine Zeltstadt notwendig, welche viermal so groß ist wie die gesamte Ortschaft – eine organisatorische und logistische Meisterleistung. Im Gegenzug, so wird gemutmaßt, bringen die Touristen dem Örtchen jedoch während dieses einen Tages so viele Devisen ein, dass sich die gesamte Bevölkerung für den Rest des Jahres faul aufs Ohr legen kann.

Schon um vier Uhr in der Frühe zieht der Fanfarenzug „Schnettereteng“ mit ohrenbetäubendem Lärm durch Feld und Flur, wobei gleichzeitig emsige Sammlerinnen das tot vom Himmel gefallene oder am Wegesrand verröchelnde Viehzeugs zwecks späterer Zubereitung auf große Ochsenkarren werfen. Es folgt eine öffentliche Pozession, bei der jeder Teilnehmer schamlos die Hosen herunterlassen kann, wie es ihm gefällt. Nach der anschließenden sogenannten „Bautzener Polonäse“ erwarten in Lack und Leder gekleidete „Anheizer“ die Feiernden zum öffentlichen Auspeitschen auf dem Dorfplatz. Dort nimmt auch der namensgebende „Wilde Sackhops“ seinen Anfang, wobei der- oder diejenige zum „Hopsking“ bzw. zur „Hopsqueen“ gekürt wird, welche/r im Laufe des Nachmittags und der anschließenden Massenorgie auf die meisten Säcke jedweder Art hopsen kann (Einheimische Schiedsrichter sind reichlich vorhanden).

Als Höhepunkt des Tages wird dann im Zuge des Kulturaustausches auf dem Dorfplatz das tscherkessische Stück „Der Schammes und das Bofa“ aufgeführt, wobei das öffentliche Pelpen und Abschlachten des Dorftrottels mit Jubelstürmen gefeiert wird.

Teilnehmer, die dadurch negativ auffallen, dass sie sich an diesem Tag nicht intensiv genug in das Geschehen einbringen, werden übrigens traditionell mit Schnuller und Sabberlätzchen geziert und in einen Schuppen gesperrt, wo sie unter der Aufsicht strenger Dominas den ganzen Tag lang nichts anderes tun dürfen, als mit Bauklötzchen zu spielen. Was für ein Spaß!
Andray DuFranck
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Re: Der Große Zamonische Feiertags-Almanach

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DRITTES WOCHENENDE IM APRIL

= Die Ehrenwerte Familie, manchmal auch genannt: Die Drei Schwestern =

Haifischmaden-Feiertage umweht immer ein Ruch der Geheimhaltung. An Feiertagen pflegen sich diese Wesen nämlich entweder in ihren Wohnungen zu verbergen oder (wenn sie nicht sesshaft sind) in möglichst tiefen Tümpeln zu versenken. So ist auch über dieses lange dritte Aprilwochenende nicht viel bekannt, außer vereinzelten Berichten über ungewöhnliche Haifischmaden-Verhaltensweisen, die sich bislang jeder rationalen Erklärung entzogen. Unser Tipp: Vermeiden Sie es, eine Haifischmade über Sinn und Ursache des gerade begangenen Feiertags zu befragen. Dies könnte Ihre Lebenserwartung drastisch verkürzen. Unsensible Frager wurden nämlich in der Vergangenheit gnadenlos kahlgeschoren, mit Quallenschleim übergossen, in Laub vom Giftefeu gewälzt und anschließend in der nächstgelegenen Teergrube versenkt. Was für ein Spaß!

Der erste Tag (Freitag oder Haitag): „Haifischmädchens Heimkehr“
An diesem Tag wurde beobachtet
- wie die Haifischmade Urzla Shrak bei den Östlichen Nattifftoffen Blumen verstreute und dabei immer wieder „Hasch mich, ich bin der Frühling!“ rief.
- wie sich die in Buchting gerade Urlaub machende Haifischmade Naphta Lihn einem zufällig vorbeikommenden Yeti an den Hals warf und dabei immer wieder „Begatte mich, begatte mich!“ schrie (was der Yeti dankend ablehnte).
- wie der Atlantische Tycoon Volzotan Smeik anbot, jedem Schuldner seine Schulden zu erlassen, wenn er ihn nur „ganz dolle abknuddeln“ dürfe (was jeder Betroffene ebenfalls dankend ablehnte)

Der zweite Tag (Samstag): „Haifischmädchens Schreckensregiment“
An diesem Tag wurde beobachtet:
- dass das Dorf „Dumpfingen“ komplett ausgerottet und alle Häuser bis auf die Grundmauern niedergebrannt worden waren; der einzige Überlebende, die Haifischmade Urbatz Knief, konnte sich an nichts mehr erinnern. Zwei Jahre später:
- dass das Dorf „Ödloch“ komplett ausgerottet und alle Häuser bis auf die Grundmauern niedergebrannt worden waren, der einzige Überlebende, die Haifischmade Urbatz Knief, konnte sich an nichts mehr erinnern. Ein Jahr später:
- dass das Dorf „Kübelkotz“ komplett ausgerottet und alle Häuser bis auf die Grundmauern niedergebrannt worden waren, der einzige Überlebende, die Haifischmade Urbatz Knief, konnte sich an nichts mehr erinnern.
Der vom Schicksal so Geschlagene trat daraufhin in den Orden „Zum Heiligen Alzheimer“ ein, dessen Kloster jedoch im nächsten Jahr spektakulär abbrannte. Knief gilt seitdem als verschollen.

Der dritte Tag (Sonntag): „Haifischmädchens Vertreibung“
An diesem Tag wurde beobachtet:
- wie sich in der Alten Stadt hunderte von Haifischmaden versammelten, welche den ganzen Tag lang unter Absingen der deprimierendsten Elegien durch die Straßen zogen und sich dabei mit nassen Badetüchern geißelten.
- wie sieben Haifischmaden vor dem Manu-Kantimel-Institut Gralsund einen Gruppensuizid durchführten (Tod durch exzessives Trinken billigen Absinths). Niemand war in der Lage, sie von ihrem Vorhaben abzubringen, im Gegenteil: drei herbeigeeilte Sicherheitskräfte wurden beim Versuch, ihnen die Fässer wegzunehmen, durch Bisse schwer verletzt.
- dass im MEGATHER (Atlantis) ein exklusives Konzert von Zart Strom stattfand, bei dem nur Haifischmaden anwesend sein durften. Strom war danach über sechs Monate lang nicht mehr in der Lage, zu singen und weigert sich bis heute, über das dort Erlebte zu sprechen.
Andray DuFranck
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Re: Der Große Zamonische Feiertags-Almanach

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19. APRIL

= ‚OK-frei’-Tag =

- Dieser Beitrag wurde uns vom Zamonischen Verkehrsministerium zur Verfügung gestellt. -

Der Ochsenkarren. Das modernste, verlässlichste und am weitesten verbreitete Personenbeförderungsgerät des gesamten Kontinents. Millionenfach genutzt, oft verflucht, aber scheinbar unentbehrlich.

Ist dem wirklich so? Und warum machen wir uns so wenige Gedanken über die Kreaturen, die für unsere schnelle Beförderung von Ort zu Ort leiden müssen? Die mit Stockschlägen und Peitschenhieben bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gehetzt werden – und oft darüber hinaus?

Aus diesem Grund kämpft das Zamonische Verkehrsministerium bereits seit Jahrzehnten für den verantwortlichen Umgang mit der Muskelkraft der leidenden Kreatur und hat deshalb den 19. April zum „Tag der Ochsenkarrenfreien Personenbeförderung“ ausgerufen.

Bürger, beteiligt euch an unserer Aktion! Lasst die Ochsen heute im Stall! Dankt ihnen mit einem Extrabündel Futter für die täglich geleisteten Dienste! Geht zu Fuß oder weicht wenigstens auf Ziegenwagen und Hammelschlitten aus. Denn für die gibt es noch keinen eigenen Feiertag.

Informationsbroschüren, Flyer und Handzettel erhält jeder Interessierte kostenlos unter folgender Adresse:

Zamonisches Verkehrsministerium
Außenstelle Florinth
Nattifftoffenweg 123 c – 274 k
FLORINTH

Bestellt etwas! Wir ersticken in dem Zeugs! BITTE!!!

Übrigens werden wir und unsere gut bewaffneten Sicherheitsbrigaden heute jeden OK-Fahrer, den wir sehen, mit Gewalt aus seinem Fahrzeug zerren, kahlrasieren, mit altem Steinöl begießen, in Häckselstroh wälzen und in die nächste Jauchegrube werfen. Was für ein Spaß!
Andray DuFranck
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Re: Der Große Zamonische Feiertags-Almanach

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4. APRIL

= Sankt Regenwurm =

Der vierte April ist in der Gegend um Kleinkornheim ein ganz besonderer Tag, denn gerade in diesem agrarisch so wertvollen Landstrich ist die Pflege und Bestellung der Ackerkrume von vordringlicher Wichtigkeit für das Wohlergehen der Bevölkerung. Sankt Regenwurm ist nämlich der Zamonische Schutzheilige der Bauern, Gärtner und Maulwürfe.

Kräftige Burschen und dralle Madeln marschieren schon am frühen Morgen auf dem Großen Dreschplatz von Kleinkornheim ein und eröffnen damit die Saison der Feldbestellung. Sportlich-bäuerliche Wettkämpfe wie Aussaat-Breitwurf oder Kuhfladensammeln geben den Jungbauern Gelegenheit, ihre Kräfte zu messen und gleichzeitig ihre Kunstfertigkeit zu demonstrieren. Die Besucher werden mit Rübenschnitzeln und frisch gepresstem Kartoffelsaft bewirtet. Höhepunkt der Veranstaltung ist das traditionelle Spontanjodeln, bei dem sich die Künstler zuerst einen Spaten auf den Fuß rammen, um dann vor einer Jury möglichst disharmonisch klingende, rhythmische Schmerzenslaute von sich zu geben.

Spielverderber und Intellektuelle, die sich über die bäuerliche Lebensweise lustig machen, werden an diesem Tag mit Rübenkraut übergossen, in alten Grannen gewälzt und in die Wotanskerbe geworfen. Was für ein Spaß!
Zuletzt geändert von Andray DuFranck am Di 29. Nov 2022, 23:45, insgesamt 2-mal geändert.
Andray DuFranck
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Re: Der Große Zamonische Feiertags-Almanach

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17. APRIL und 13. NOVEMBER

= Watzlaff-Kapsugel-Tag =

Zweimal im Jahr, nämlich am 17. April und am 13. November, wird auf der Halbinsel Daum der Watzlaff-Kapsugel-Tag gefeiert, vornehmlich von den dort beheimateten Tatzelwürmern und einigen ausgestoßenen Blutschinken, denen jedes Mittel zur Zerstreuung recht ist. Er geht zurück auf eine uralte Schrecksenprophezeiung, die besagt, dass, sollte sich am Watzlaff-Kapsugel-Tag eine Person namens Watzlaff Kapsugel länger als 24 Stunden lebendig in dem Gebiet aufhalten, Zamonien auf der Stelle zu existieren aufhören würde. Glücklicherweise ist dieser Fall noch nie eingetreten, sonst wären wir wohl alle nicht mehr da.

Aus diesem Grund muss sich der Fremde (und nur Ortsfremde kommen in den Genuss dieser hochnotpeinlichen Befragung, da alle einheimischen Watzlaff Kapsugels entweder vertrieben oder aufgefressen wurden) an diesem Tag einer intensiven persönlichen Befragung mit dem Hyänenlügometer unterziehen, bei der eine seiner Gliedmaßen in einen Hyänenrachen gesteckt und er daraufhin bis ins kleinste ausgeforscht wird, ob er selbst oder einer seiner Verwandten/ Ahnen/ Duzfreunde Watzlaff Kapsugel heißt, hieß oder zu heißen gewillt wäre. Erst wenn diese Tortur unverletzt überstanden wurde, erhält der Befragte eine körperlich sichtbare Unbedenklichkeitsmarkierung in Form eines blutschinkischen Keulenschlags und darf weitergehen (oder auch nicht).

Auf diese Art und Weise wurden im Verlauf von 393 Jahren insgesamt zwei Watzlaff Kapsugels erkannt und eliminiert, bevor ihre Anwesenheit größeren Schaden an der Landmasse Zamoniens anrichten konnte. Danken wir daher mit einer Schweigesekunde den rastlos um unser aller Wohlergehen besorgten Daumschen Tatzelwürmern und Blutschinken. Auf dass niemals mehr ein Watzlaff Kapsugel die Existenz Zamoniens bedrohen möge!

Übrigens werden an diesem Tag alle Fremden, die sich der Befragung zu entziehen versuchen, kahlrasiert, mit heißem Tatzelwurmgeifer übergossen, in Blutschinkenborsten gewälzt und in den Selsillensund geworfen. Was für ein Spaß!
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